7. Juli 2015: Benjamin Wirth, Nachwuchswissenschaftler am ATB, hat am diesjährigen Lindau Nobel Laureate Meeting teilgenommen, das vom 28. Juni bis 3. Juli 2015 in Lindau am Bodensee stattfand. Beeindruckt und höchst inspiriert kehrte er von der Veranstaltung zurück. „Die Veranstaltung war wirklich einzigartig. Der intensive Erfahrungsaustausch mit Nobelpreisträgern der verschiedensten Fachrichtungen und das engagierte Gespräch mit den anderen jungen WissenschaftlerInnen auf verschiedensten Ebenen war in hohem Maß inspirierend“, so sein Fazit.
Konsens habe unter den Teilnehmern in der Überzeugung bestanden, dass Wissenschaft grundsätzlich einen Nutzen für die Gesellschaft haben müsse, so Benjamin Wirth. Aus diesem Grund sei Wissenschaftskommunikation als essentielle Aufgabe wissenschaftlichen Wirkens diskutiert worden: „Wer sein Wissen nicht kommunizieren kann, kann langfristig keine zufriedenstellende Arbeit für die Gesellschaft erbringen. Wissenschaftskommunikation sollte durch Unkompliziertheit, Witz und Kreativität gekennzeichnet sein. Manchmal hilft auch einfach überzeugendes Auftreten - Identifikation mit der eigenen Forschung vorausgesetzt…“, kommentiert er augenzwinkernd. „Ein Traum eines jeden jungen Teilnehmers ist die erneute Teilnahme an dieser Veranstaltung – dann vielleicht mit einem türkisen Bändchen um den Hals …“
Ein Punkt einte die TeilnehmerInnen des diesjährigen Treffens wie kein anderer: Im Kampf gegen den Klimawandel sei es Zeit für ein effektives Handeln weltweit. Am 3. Juli 2015, dem letzten Tag der 65. Lindauer Tagung unterzeichneten 36 Nobelpreisträger die Mainau-Erklärung 2015 zum Klimawandel, einem emphatischen Appell für den Klimaschutz. Darin heißt es u. a., "dass die Nationen der Welt die im Dezember 2015 in Paris stattfindende UN-Konferenz zum Klimawandel nutzen müssen, um entscheidende Maßnahmen zu beschließen, die globalen Emissionen in der Zukunft zu begrenzen."
Es war die zweite gemeinsame Erklärung der Nobelpreisträger seit fast 60 Jahren. Damals hatten die Nobelpreisträger bei ihrem Treffen auf der Insel Mainau eine Erklärung zu den Gefahren der damals neu entdeckten Nuklearwaffen-Technologie abgegeben — eine Technologie, die durch Fortschritte in der Grundlagenforschung entstand.
Benjamin Wirth war als einer von etwa 650 jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlerinnen weltweit aus mehr als 1.500 internationalen Bewerberinnen und Bewerbern für die Teilnahme an der diesjährigen Nobelpreisträgertagung ausgewählt und eingeladen worden. Er forscht derzeit als Doktorand am Potsdamer Leibniz-Institut für Agrartechnik auf dem Gebiet der anaeroben Behandlung von stark mit toxischen organischen Verbindungen verunreinigtem Abwasser.
(siehe Presseinformation vom 26. Juni 2015)