1. Sept. 2014: Das Projekt „Bioressource Insekt - Evaluierung der Biodiversität als Grundlage zur Etablierung von neuartigen Biosystemen für die Biokonversion von pflanzlichen Reststoffen zu hochwertigen Proteinen“ betrachtet das enorme Potential der Insekten als alternative Proteinquelle. Das Projekt „Bioressource Insekt“ ist eingebunden in den Leibniz-Forschungsverbund “Biodiversität” und wird seit dem 1. September 2014 aus Mitteln der Leibniz-Gemeinschaft im Rahmen einer Anschubfinanzierung unterstützt.
Insekten stellen innerhalb der Taxonomie der Tiere die Klasse mit der höchsten Artenvielfalt. Derzeit sind über eine Million Insektenarten beschrieben, Schätzungen zufolge existieren weltweit jedoch bis zu zwei Millionen Arten. Das Projekt „Bioressource Insekt“ betrachtet das enorme Potential der Insekten als alternative Proteinquelle mit dem Ziel, Lösungsansätze zu entwickeln, wie angesichts der stetig wachsenden Weltbevölkerung und sich verändernder Ernährungsgewohnheiten der weltweit steigenden Nachfrage nach Lebensmitteln tierischen Ursprungs klimafreundlich begegnet werden kann. Ein Rückgang der weltweit verfügbaren Landfläche zur Produktion von pflanzlichem und tierischem Protein – u. a. auf Grund von Desertifikation und Urbanisierung – und nicht zuletzt auch die schrumpfenden fossilen Energiereserven erfordern zudem eine wesentlich nachhaltigere Landbewirtschaftung als bisher.
Das Thema "Insekten als alternative Proteinquelle" wird am ATB u.a. im Rahmen des Forschungsprogramms "Qualität und Sicherheit von Lebens- und Futtermitteln" bearbeitet. Die Untersuchung von Insekten erschließt Potenziale alternativer Proteinressourcen und trägt dazu bei, neue Verwertungspfade für bislang nicht oder nur suboptimal genutzte Biomasse zu etablieren.
Zu den primären Projektaufgaben von "Bioressource Insekt" zählt der Aufbau einer Datenbank für nutzbare Insekten.
ATB-Wissenschaftlerin Dr.-Ing. Birgit Rumpold wird das Thema „Insekten und Biodiversität - Chancen und Herausforderungen“ auf der „Conference - Biodiversity and Food Security – From Trade-offs to Synergies“ vorstellen, die vom 29.-31. Oktober 2014 in Aix-en-Provence/Frankreich stattfindet. Ziel der Konferenz ist es, die Zusammenhänge zwischen Biodiversität und Ernährungssicherheit unter ökologischen, ökonomischen und soziologischen Herausforderungen zu diskutieren, um ein ganzheitliches Verständnis für die damit verbundenen Themen zu erlangen.
Ansprechpartner am ATB: Dr.-Ing. Birgit Rumpold und Dr. Michael Klocke