Stoffliche und energetische Nutzung von Biomasse

Foto: ATB

ATB bekommt 60.000 Helfer

Der frisch aufgestellte Bienenstock hinter dem CIRCLE.

Saskia Strutzke und ihr Imkerkollege Daniel Fiske prüfen die "Bienenbeute". (Fotos: Glaubitz/ATB)

Die wohl bekanntesten Bestäuber haben im ATB ein Zuhause gefunden. Pünktlich vor ihrem „Erwachen" siedelte die engagierte ATB-Forscherin Saskia Strutzke einen Stock mit aktuell etwa 20.000 Bienen auf dem ATB Gelände an. Die Zahl wird im Laufe der nächsten Wochen auf circa 60.000 Bienen anwachsen.

Saskia Strutzke liegt das Wohl von Tieren am Herzen. Während sie sich in ihrer Forschung mit der nicht-­invasiven Messung von Stress bei Milchkühen und Jungpferden befasst und mit der von ihr gegründeten Gouna GmbH innovative Gesundheitstracker für Rinder vertreibt, engagiert sie sich in ihrer Freizeit im Imkernetzwerk Ost-Berlin. Darüber kam sie im letzten Jahr an das Bienenvolk, in das auch Wild- und Nordbienen eingekreuzt wurden, das bei ihr daheim gut wuchs und erfolgreich überwinterte. Am vergangenen Donnerstag hat sie ihre Bienen nun an das ATB umgesiedelt, wo das Volk weiter wachsen darf.

Das ATB in Potsdam-Bornim bietet für die Bienen tolle Bedingungen. Im Umkreis von 5km, das entspricht etwa ihrem Sammelradius, finden die Bienen neben landwirtschaftlichen Feldern große Streuobstwiesen auf der Lennéschen Feldflur. Auch die große Kurzumtriebsplantage, auf der das ATB unter anderem Robinien für Langzeitversuche und die Wärmeversorgung des Instituts anpflanzt, sowie die Blühwiesen auf dem Campus und die neu gepflanzten Bäume bieten den Tieren ausreichend Futter. Der Honigertrag könnte jährlich etwa 40 bis 60kg betragen.

Aufgestellt wurde der Stock etwas versteckt hinter dem „CIRCLE“, einem 2019 eröffneten ATB-Gebäude, welches mit hochmodernen Mikrobiologie-Laboren, Veranstaltungsräumlichkeiten und zahlreichen Büros ausgestattet ist. Auch wenn die friedlichen Insekten dort ihre Ruhe haben, bedürfen sie doch einiger Pflege. Ab der Kirschblüte werden sich Frau Strutzke und ihr Imkerkollege Daniel Fiske etwa ein­mal pro Woche um den Stock kümmern. Um die Größe des Volkes zu regulieren und Milbenbefall zu redu­zieren, müssen sie regelmäßig Drohneneier entfernen. Außerdem gilt es, Ableger zu identifizieren, wenn das Volk zu stark angewachsen ist, damit sie nicht selbstständig ausziehen und neue Völker gründen. Die Ableger sollen in zwei weitere „Beuten“ nebenan einziehen.

Nach Dafürhalten des ATB-Vorstandes könnten somit noch zwei weitere Stämme eine Heimat auf dem ATB-Gelände in Bornim finden. Saskia Strutzke arbeitet darauf hin und hofft, dass sich die Bienen zukünftig auch in die ATB-Forschung inte­grieren lassen, denn eine hohe Bestäuberleistung kann die Ertragsmenge und -qualität umliegender Felder enorm steigern.

„Ich freu mich sehr über die unkomplizierte Unterbringung der Beute am ATB und bin gespannt, wie sich das Volk in diesem Jahr entwickeln wird, vor allem die Möglichkeit der Erweiterung unseres Volkes war für uns sehr wichtig", so Saskia Strutzke. "Die Bedeutung der Biene für unser Ökosystem gerät häufig in Vergessenheit und wir hoffen, dass unsere Begeisterung zum Hobbyimkern ansteckend ist. Wer nicht selber imkern, aber dennoch einen Beitrag für unser Ökosystemen leisten möchte, kann uns gern ansprechen. Auch Fragen zu den kleinen „Tausendsassa“ beantworten wir gern.“

 

Kontakt

Saskia Strutzke
E-Mail: sstrutzke@spam.atb-potsdam.de

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