29. Oktober 2013: Auftakt der Leibniz Graduate School LandPaKT
Mit dem heutigen Kick-Off-Meeting an der Humboldt-Universität zu Berlin startet die Graduiertenschule „Landwirtschaftliche Verfahren: Potentiale und Kosten für die Treibhausgasminderung“ (LandPaKT). Während der nächsten drei Jahre werden sieben Promovierende in einem interdisziplinären Ansatz Fragen zur Vermeidung von Treibhausgasemissionen aus der Landwirtschaft gemeinsam bearbeiten. Die Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät der HU Berlin und das Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim e. V. (ATB) bündeln ihre fachlichen Kompetenzen und bieten NachwuchswissenschaftlerInnen ein strukturiertes Umfeld für die Arbeit an ihrer Promotion.
10 % der deutschen Treibhausgasemissionen werden der Landwirtschaft zugeschrieben: die Tierhaltung, und hier besonders die der Wiederkäuer, oder trockengelegte Ackerflächen auf ehemals nassen Standorten tragen maßgeblich zur Freisetzung klimawirksamer Gase wie Methan, Lachgas oder Kohlendioxid bei. Die vorhandenen Minderungsoptionen für diese Emissionen sind vor allem auf einzelbetrieblicher Ebene umzusetzen. Hier fehlen aber aktuell betriebswirtschaftlich begründete Empfehlungen für Landwirte, die die vorhandenen Minderungspotenziale ausschöpfen sollen.
Mit dem Ziel, diesen Fragenkomplex interdisziplinär zu bearbeiten, haben das Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim und die Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin eine gemeinsame Graduiertenschule ins Leben gerufen. Übergeordnetes Ziel der Promotionsthemen der Leibniz Graduate School ist die Bereitstellung von aufeinander abgestimmten Maßnahmen, die auf einzelbetrieblicher Ebene zu nennenswerten Emissionsminderungen führen können und dabei ökonomisch vertretbar sind.
Die Graduiertenschule LandPaKT (Landwirtschaftliche Verfahren: Potenziale und Kosten der Treibhausgasminderung) wird von der Leibniz-Gemeinschaft in der Startphase für drei Jahre mit insgesamt 0,9 Mio. Euro gefördert.
Langfristiges Ziel der beiden Partnereinrichtungen ist die weitere Verstetigung der bestehenden Zusammenarbeit in der Aus- und Weiterbildung von Promovierenden sowie der Forschung auf höchstem Niveau. Die Promovierenden profitieren von einem exzellenten Umfeld mit zahlreichen erfahrenen Fachkollegen und hervorragender Ausstattung.
Die Sprecherin der Graduate School und gemeinsam berufene Professorin des Lehrstuhls „Nutzungsstrategien für Bioressourcen“ an der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin, Prof. Dr. Annette Prochnow, wies auf die besonderen Herausforderungen bei der Entwicklung von Strategien zur Emissionsminderung aus der Landwirtschaft hin. „Auf nationaler Ebene und auch auf Verfahrensebene gibt es bereits zahlreiche Studien. Für die betriebliche Ebene fehlen uns Ergebnisse, die dann in konkreten Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasen resultieren können. Diese Lücke wollen wir mit der Graduate School schließen.“
Dr. Ricarda Opitz, Referatsleiterin Wissenschaft der Leibniz Gemeinschaft, betonte in ihrem Grußwort die herausgehobene Bedeutung der Graduiertenschulen im Rahmen der SAW-Förderung. „Aus Sicht der Leibniz-Gemeinschaft ist dieses Instrument für die Nachwuchsförderung und die Vernetzung von Hochschulen und außeruniversitärer Forschung enorm wirksam. LandPaKT ist eine von aktuell 29 Leibniz-geförderten Graduiertenschulen. Sie haben eine überschaubare Größe und bieten daher ein exzellentes, strukturiertes und transdisziplinäres Umfeld für eine intensive Bearbeitung fachlicher Fragen im Team.“
Prof. Dr. Frank Ellmer, Dekan der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät der HU Berlin, hob den interdisziplinären Ansatz hervor, der ein breites fachliches Spektrum von Boden- über Pflanzenbauwissenschaft und Tierhaltung bis hin zur Ökonomie umspannt. „Für die Fakultät ist diese interdisziplinäre Herangehensweise an das Thema in jedem Fall gewinnbringend.“
Weitere Informationen: http://www.landpakt.atb-potsdam.de
Kontakt:
Dipl.-Geoökol. Anja Hansen
Koordination LandPaKT
Helene Foltan
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit