Am 1. Oktober 2020 übernimmt Prof. Dr. habil. Barbara Sturm als Wissenschaftliche Direktorin die Leitung des Leibniz-Instituts für Agrartechnik und Bioökonomie e.V. (ATB). Die Leitungsposition ist in gemeinsamer Berufung verbunden mit der Professur für "Agrartechnik in bioökonomischen Systemen" an der Humboldt-Universität zu Berlin. Anlässlich der offiziellen Amtseinführung begrüßte Brandenburgs Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle die neue Wissenschaftliche Direktorin heute am ATB in Potsdam.
Prof. Dr. Barbara Sturm wird ab dem 1. Oktober 2020 als Wissenschaftliche Direktorin und Vorstandsvorsitzende an der Spitze des Leibniz-Instituts für Agrartechnik und Bioökonomie in Potsdam stehen. Sie übernimmt das Amt von Prof. Dr. Annette Prochnow, die das Institut seit Anfang 2018 sehr erfolgreich kommissarisch geleitet hat und in einem exzellenten Zustand übergibt.
Dank der integrativen, zukunftsorientierten Zusammenarbeit des ATB mit seinen Gremien und Zuwendungsgebern sei das Institut im Hinblick auf Wissenschaft und Infrastruktur hervorragend aufgestellt sowie regional wie international bestens vernetzt, hob Brandenburgs Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle in ihrem Dank an Prof. Prochnow hervor.
Prof. Barbara Sturm übernehme ein Forschungsinstitut mit einem hoch attraktiven Arbeitsumfeld in einem Forschungsbereich, der von enormer Bedeutung für die globalen Zukunftsfragen ist: Bioökonomie, so Ministerin Schüle in ihrem Grußwort an die neue Wissenschaftliche Direktorin des ATB. Jetzt gehe es darum, diese Position durch kluge Kooperationen, strategische Weitsicht und professionelle Führung weiter auszubauen.
Prof. Barbara Sturm wechselt von der Universität Kassel, wo sie zuletzt die Forschungsgruppe “Verfahrens- und Systemtechnik in der Landwirtschaft“ leitete, an das ATB. Die 1978 geborene Agrartechnikerin studierte zunächst Umwelt- und Verfahrenstechnik in Konstanz und promovierte 2010 an der Universität Kassel. Für ihre Habilitation zur systemischen Optimierung thermischer Verfahren bei der Trocknung von Lebensmitteln wurde sie 2018 mit der renommierten Anton-Schlüter-Medaille des KTBL ausgezeichnet. Als Wissenschaftlerin in verschiedenen Positionen machte sie sich mit Führungsverantwortung und Managementaufgaben vertraut und sammelte Auslandserfahrung in Großbritannien, China und Australien.
„Ich freue mich sehr, gemeinsam mit den engagierten Mitarbeiter*innen des ATB den systemischen Forschungsansatz für eine biobasierte Kreislaufwirtschaft gezielt weiter entwickeln zu können“, sagt Prof. Dr. Barbara Sturm mit Blick auf die künftigen Aufgaben. „Hierfür gilt es, die interdisziplinären Forschungsarbeiten noch besser miteinander zu verschränken, den Wissens- und Technologietransfer zu stärken und strategische Kooperationen national wie international noch weiter ausbauen. Zudem will ich mich dafür einsetzen, dass alle rund 250 Mitarbeiter*innen auch künftig hervorragende Arbeitsbedingungen vorfinden, die es ihnen erlauben, ihre Potentiale für die Forschung bestmöglich zu entfalten.“
„Wir freuen uns, dass wir mit Barbara Sturm eine äußerst engagierte, junge und zugleich erfahrene Wissenschaftlerin für diese anspruchsvolle Aufgabe gewinnen konnten. Sie ist mit unseren Forschungsthemen und -aufgaben bestens vertraut. Dieses Plus wird ihr sicherlich zu einem raschen und erfolgreichen Start verhelfen“, so Prof. Dr. Annette Prochnow, die sich künftig wieder der Leitung der Abteilung Technikbewertung und Stoffkreisläufe am ATB widmen und die Position der stellvertretenden Direktorin an ATB einnehmen wird. „Ich bin mir sicher, dass Barbara Sturm die Forschung des ATB um neue Perspektiven erweitern wird, und freue mich sehr darauf, mit ihr gemeinsam die Zukunft des Instituts zu gestalten.”
Zum Amtsantritt der neuen Wissenschaftlichen Direktorin überbrachte Brandenburgs Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle dem ATB ein besonderes Geschenk: Da ein erfolgreicher Systemwechsel zur Bioökonomie auf Forschung, Innovation und Transfer basiere, wird das MWFK die Planungen des ATB unterstützen, einen Modellbetrieb für nachhaltige Bioökonomie mit Landwirtschaft und Bioraffinerie zu errichten, der es ermöglicht, Innovationen für ein zirkuläres Stoffstrommanagement zu erproben und zu bewerten. Dieser „Leibniz-Innovationshof“ solle zukunftsweisende und gleichzeitig praktikable Ansätze einer klimafreundlichen und nachhaltigen Biomasseerzeugung und –nutzung demonstrieren und allen Interessierten offenstehen. Für dieses bundesweit einmalige Vorhaben werde das MWFK in den kommenden sechs Jahren aus Mitteln des Zukunftsinvestitionsfonds des Landes Brandenburg 25 Mio. Euro bereitstellen, gab Ministerin Schüle bekannt. „Dieses Transferzentrum ist mehr als ein wissenschaftliches Schaufenster – es gewährt einen Blick in die Zukunft. Und Zukunft wird in Brandenburg gemacht“, so Ministerin Schüle.
Die Forschung des Leibniz-Instituts für Agrartechnik und Bioökonomie e.V. (ATB) an der Schnittstelle von biologischen und technischen Systemen hat das Ziel, Grundlagen für nachhaltige bioökonomische Produktionssysteme zu schaffen. Dazu entwickelt und integriert das ATB neue Technologien und Managementstrategien für eine wissensbasierte, standortspezifische Produktion von Biomasse und deren Nutzung für die Ernährung, als biobasierte Produkte und Energieträger – von der Grundlagenforschung bis zur Anwendung.
Das Institut beschäftigt etwa 250 Mitarbeiter*innen. Bund und Länder, darunter auch Bran-denburg, finanzieren das Institut in diesem Jahr mit 14,7 Millionen Euro.
Kontakt:
Helene Foltan - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 0331 5699-820, E-Mail: presse@ atb-potsdam.de
Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e.V. (ATB)
Max-Eyth-Allee 100, 14469 Potsdam