Prof. Dr. Barbara Sturm, die Wissenschaftliche Direktorin des Leibniz-Instituts für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB), ist gestern in Berlin auf der 27. Jahrestagung der Leibniz-Gemeinschaft von der Mehrheit der Mitgliederversammlung für eine Amtszeit von zwei Jahren zur Vizepräsidentin gewählt worden. Prof. Dr. Barbara Sturm übernimmt das Amt von Prof. Dr. Kathrin Böhning-Gaese von der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung (SGN), die nach zwei Amtszeiten aus dem Vorstand der Leibniz-Gemeinschaft ausscheidet.
Prof. Dr.-Ing. Matthias Kleiner, Präsident der Leibniz-Gemeinschaft: „Ich freue mich, dass wir mit Barbara Sturm eine Kollegin aus dem Bereich der Umwelt- und Lebenswissenschaften als neue Vizepräsidentin gewinnen konnten. Mit ihrem frischen Blick wird sie wertvolle neue Impulse in den Vorstand einbringen. Über das Projekt des Leibniz-Innovationshofs, das vom ATB koordiniert wird, ist sie übergreifend in die für die Leibniz-Gemeinschaft so typische interdisziplinäre und kooperative Forschung eingebunden und gestaltet damit, was unsere Gemeinschaft auszeichnet.“
Prof. Dr. Barbara Sturm steht seit Oktober 2020 als Wissenschaftliche Direktorin und Vorstandsvorsitzende an der Spitze des Leibniz-Instituts für Agrartechnik und Bioökonomie in Potsdam. In gemeinsamer Berufung hat sie die Professur "Agrartechnik in bioökonomischen Systemen" an der Humboldt-Universität zu Berlin inne. Vor ihrem Wechsel nach Potsdam leitete sie an der Universität Kassel die Forschungsgruppe “Verfahrens- und Systemtechnik in der Landwirtschaft“. Die 1978 geborene Agrartechnikerin promovierte 2010 an der Universität Kassel und forschte zunächst an der Newcastle Institute for Research on Sustainability, Newcastle University (GB). Für ihre Habilitation wurde sie 2018 mit der renommierten Anton-Schlüter-Medaille des KTBL ausgezeichnet. Barbara Sturm ist unter anderem Mitglied im Vorstand der Deutschen Agrarforschungsallianz (DAFA).
„Ich freue mich auf die neue Aufgabe und werde mich dafür einsetzen, die inter- und transdisziplinäre Zusammenarbeit innerhalb der Leibniz-Gemeinschaft für Ziele der Nachhaltigkeit zu intensivieren. Wir müssen die vielfältigen Kompetenzen der Leibniz-Institute von den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, über die Lebens-, Natur- und Ingenieurwissenschaften bis zu den Umweltwissenschaften noch stärker als bisher vernetzen, um gemeinsam Lösungen für die global drängenden Fragen wie Ernährungssicherung, Umwelt- und Klimaschutz voranzubringen“, sagt Prof. Sturm. „Infrastrukturen wie der ‚Leibniz-Innovationshof für nachhaltige Bioökonomie‘, der gegenwärtig unter Beteiligung von rund zwanzig Leibniz-Einrichtungen nahe Potsdam entsteht, können als Kristallisationszentren für die fächer- und sektionsübergreifenden Zusammenarbeit an Kernthemen der Leibniz-Gemeinschaft wirken.“
Dem Vorstand der Leibniz-Gemeinschaft gehören derzeit vier Vizepräsident*innen an. Sie führen gemeinsam mit dem Präsidenten / der Präsidentin die Geschäfte der Leibniz-Gemeinschaft und sind verantwortlich für die Durchführung der Beschlüsse der Organe. Dem Vorstand obliegt ferner die Inkraftsetzung allgemeinverbindlicher Regelungen aller Gremien wie Geschäftsordnungen, Grundsätze des Verfahrens und Wahlordnungen. Das elfköpfige Präsidium der Leibniz-Gemeinschaft berät den Vorstand in allen wesentlichen Angelegenheiten der Leibniz-Gemeinschaft und wirkt an der strategischen Ausrichtung der Leibniz-Gemeinschaft mit.
Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 96 eigenständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, sind oder unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer, vor allem mit den Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen u.a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen knapp 21.000 Personen, darunter fast 12.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei zwei Milliarden Euro. www.leibniz-gemeinschaft.de
Das Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e.V. (ATB) ist Pionier und Treiber der Bioökonomieforschung. Mit seiner Forschung schafft es wissenschaftliche Grundlagen für die Transformation von Agrar-, Lebensmittel-, Industrie- und Energiesystemen in eine umfassende biobasierte Kreislaufwirtschaft. Im Fokus steht die Entwicklung und Integration von Technik, Verfahren und Managementstrategien im Sinne konvergierender Technologien, um hochdiverse bioökonomische Produktionssysteme intelligent zu vernetzen und wissensbasiert, adaptiv und weitgehend automatisiert zu steuern. Das ATB forscht im Dialog mit der Gesellschaft – erkenntnismotiviert und anwendungsinspiriert.
Das Institut beschäftigt etwa 250 Mitarbeiter*innen. Bund und Länder, darunter auch Brandenburg, finanzieren das Institut in diesem Jahr mit 14,7 Millionen Euro. Hinzu kommen Drittmittel in Höhe von etwa 30 % des Budgets.
Kontakt:
Helene Foltan - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 0331 5699-820, E-Mail: presse@ atb-potsdam.de
Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e.V. (ATB)
Max-Eyth-Allee 100, 14469 Potsdam