AG Präzises Pflanzenmonitoring
Moderne Technologien bieten uns heute die Möglichkeit, den Pflanzenanbau mit einem ganz neuen Auge zu betrachten. Sensoren liefern uns von der Perspektive fahrzeug-, drohnen- und satellitengestützter Plattformen detaillierte Informationen von der Einzelpflanze bis zum Gesamtbestand. Die zunehmende Digitalisierung der Landwirtschaft bietet uns zudem die Möglichkeit, eine Vielzahl von Sensordaten nahezu automatisch und in Echtzeit auszuwerten und diese in nutzbares Wissen zu verwandeln – Wissen, welches uns dabei helfen könnte, den landwirtschaftlichen Wandel hin zu einer nachhaltigeren, ressourcensparenden und klimaverträglichen Bewirtschaftung zu unterstützen.
Die Arbeitsgruppe „Präzises Pflanzenmonitoring“ erforscht in diesem Zusammenhang neue Monitoringkonzepte, die es der Landwirtschaft in Zukunft erlauben sollen, die Ausbreitung von Pflanzenkrankheiten und -schädlingen, Pflanzenstresssituationen sowie für den Anbau wichtige Pflanzenparameter weitaus besser räumlich und auch zeitlich in den Beständen einschätzen zu können. Auf der Basis besonders optischer Sensortechnologien im sichtbaren und nicht sichtbaren Bereich des Spektrums entwickeln und erproben wir Verfahren, die uns zum Beispiel zeitnah über das örtliche Auftreten der Pflanzenkrankheit Gelbrost im Weizenbestand informiert. Eines unserer Ziele ist, mithilfe von Sensoren den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im Präzisionspflanzenschutz zu optimieren. Damit kommen wir den zukünftigen Ansprüchen einer chemiearmen Landwirtschaft nach. Wir entwickeln dabei Systeme, die es uns ermöglichen, sehr nahe an den Bestand heranzukommen oder sogar in den Bestand einzutauchen, um eine möglichst ideale Erkennung zu ermöglichen. Interessant ist für uns zudem die Verknüpfung bildgebender Sensorik mit künstlicher Intelligenz. Mit Verfahren aus der Data Science wie Deep Learning versuchen wir, Merkmale in einer großen Menge unstrukturierter Bilddaten zu identifizieren, die Aussagen zum ersten Auftreten der Krankheitssymptome ermöglichen. Diese Verknüpfung erlaubt es uns, intelligente Sensorik in unseren Forschungskonzepten zur Verbesserung des Monitorings für den Pflanzenanbau und Pflanzenschutz zu integrieren.