Die Preußische Versuchs- und Forschungsanstalt für Landarbeit - 1933 bis 1945
1945-1950:
Die Rote Armee besetzt am 26. April 1945 das Versuchsgut Bornim und nutzt es zur eigenen Versorgung. Durch Kriegseinwirkung und Unachtsamkeit entstehen mehrfach Brände auf dem Gelände, infolge derer das von Persius 1844 errichtete Amtshaus, das Lehrlingswohnheim, ein 5-Familienwohnhaus sowie die Scheune auf dem Vorwerk zerstört werden. Die Gebäude werden nicht wieder aufgebaut.
1944:
Nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler am 20. Juli wird Dr. Herrmann Priebe wegen Verbindungen zu dem Widerstandskreis verhaftet und seines Amtes enthoben. Aufgrund der Kriegswirren unterbleibt eine Neubesetzung der Direktion. Im November werden auch die letzten Forschungsarbeiten eingestellt.
1942:
Dr. Herrmann Priebe wird Direktor der Forschungsanstalt Bornim. Das Versuchsgut Bornim umfasst nun 442 ha.
1941:
Prof. Ludwig-Wilhelm Ries kritisiert in mehreren Vorträgen und Veröffentlichungen die Politik des 'Reichsnährstandes'. Um den unbequemen, aber populären Kritiker zu disziplinieren, wird gegen Prof. Ries und seine Ehefrau Anklage wegen Verstoßes gegen die Kriegsverbrauchsordnung erhoben. Er wird zu sechs Monaten Gefängnis und einer Geldstrafe verurteilt. Nach einem Gnadengesuch erhält Prof. Ries Strafaufschub, wird aber seines Amtes enthoben und an die Landwirtschaftliche Forschungsstation Pulawy (Polen) versetzt.
1938:
Am 1. Januar wird das Schlepperprüffeld eine selbstständige Forschungsstelle im Geschäftsbereich des Reichskuratoriums für Technik in der Landwirtschaft.
1933:
Das Versuchsgut Bornim wird am 1. April aus der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin ausgegliedert und in die selbständige 'Preußische Versuchs- und Forschungsanstalt für Landarbeit' umgewandelt.
Die Prüfstände für Motor- und Nabenleistung des Instituts für Landwirtschaftliche Maschinen werden von Berlin-Dahlem nach Bornim verlegt. Wenn auch in getrennten Instituten, so sind damit doch alle Einrichtungen zur Prüfung von Ackerschleppern in Bornim konzentriert.