Qualität und Sicherheit von Lebens- und Futtermitteln

Foto: ATB

Projekt

Titel
Entwicklung eines Verfahrens zur Gewinnung hochwertiger textiler Hanffasern auf Baumwollstandorten in Südkasachstan und Implementierung deutscher Ernte- und Verarbeitungstechnologie (KASHEMP)
Kürzel
KASHEMP
Beginn
01.01.2019
Ende
31.12.2022
Koordinierendes Institut
Sachsen-Leinen e.V.
Partner
stfi Sächsisches Textilforschungsinstitut e.V.
Hanffaser Uckermark eG
Temafa Maschinenfabrik GmbH

Projektteam ATB
Angesiedelt im Programmbereich
Zusammenfassung
Gegenwärtig wird Baumwolle in Flussregionen Südkasachstans zu Lasten von Böden und regionalem Wasserhaushalt unter intensiver Bewässerung angebaut. Das BMBF geförderte Vorhaben KasHemp Entwicklung eines Verfahrens zur Gewinnung hochwertiger textiler Hanffasern auf Baumwollstandorten in Südkasachstan und Implementierung deutscher Ernte- und Verarbeitungstechnologie hat zum Ziel, ein alternatives Konzept zu Anbau, Erst- sowie Weiterverarbeitung eines industriell nutzbaren Rohstoffs zur Verfügung zu entwickeln, welcher ohne zusätzliche Beanspruchung natürlicher Ressourcen und ohne Konkurrenz zur Nahrungs- und Futtermittelproduktion in die Praxis umgesetzt werden kann. Bastfaserpflanzen wie Hanf werden im Vergleich zur Baumwolle wesentlich umweltschonender angebaut, da aufgrund der raschen Bestandsentwicklung und geringen Anfälligkeit gegenüber Krankheiten und Schädlingen weitgehend auf Pflanzenschutzmittel verzichtet werden kann. Darüber hinaus ermöglicht die Physiologie der Hanfpflanze (z.B. Wurzelsystem) ein ausreichendes Biomassewachstum bei vergleichsweise geringem Angebot an Oberflächenwasser. Die Vermeidung von Bewässerung reduziert das Risiko einer Bodenversalzung und trägt damit zur Vermeidung von Landdegradierung bei. Zur Gewinnung hochwertiger textiler Fasern ist das Produktionsverfahren vom landwirtschaftlichen Anbau über die Ernte bis hin zur Fasergewinnung unter Berücksichtigung regionalen Bedingungen in der Landwirtschaft sowie der Industrie Mittelasiens zu entwickeln. Dabei steht die Herstellung weitgehend lignin- und pektinfreier, reißfester und feiner Fasern in einer mit Baumwolle bzw. Wolle vergleichbaren Faserqualität im Mittelpunkt, um als Mischungspartner in textilen Produkten der regionalen Verarbeitungsindustrie eingesetzt werden zu können. Deutsche sowie regionale Projektpartner werden sich dabei auf Basis von Sortenvergleichen erfolgversprechender, den regionalen Gegebenheiten angepasster Faserhanfsorten mit anbautechnologischen Untersuchungen während der Wachstumsperiode und der Anpassung der Erntetechnologie an die Erfordernisse textiler Nutzung beschäftigen. Für die resultierenden Ernte-Biomassen werden, u.a. unter Beteiligung des ATB, Aufbereitungstechnologien zur Gewinnung textil verarbeitbarer Hanffasern entwickelt. Wesentlich sind in diesem Zusammenhang zu ermittelnde Methoden und daraus abzuleitende Kenntnisse zur Veränderung von Material- und Stoffeigenschaften unter den gegebenen Umweltbedingungen während Wachstums-, Ernte- und Nachernteperiode sowie den weiteren Prozessschritten bis zur Verarbeitung der erzielten Faserqualitäten.

Förderung
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Projektträger
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Förderkennzeichen
01LZ1708C
Förderprogramm
CLIENT II

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