Multifunktionale Biomaterialien

Foto: Foltan/ATB

Integriertes Wasserressourcen-Management in semiariden Gebieten

24. März 2015: 
Integriertes Wasserressourcen-Management im semiariden Gebieten  -  Das ATB ist beteiligt an Phase 2 des BMBF-geförderten Projektes IWRM im Iran.

Mit einem Kick-off Treffen am 24. März 2015 in Berlin ist das Verbundprojekt „Integriertes Wasserressourcenmanagement (IWRM) Zayandeh Rud“ in die zweite Phase gestartet. Das ATB verstärkt gemeinsam mit der TU Berlin, der abc advanced biomass concepts GmbH und der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) als neue Partner das bisherige Team.  

Ansprechpartnerin im ATB: Judy Libra

Der Fokus der Projektarbeit liegt auf der Erweiterung und Implementierung des seit 2010 in Phase I erarbeiteten IWRM-Konzepts sowie dem Wissenstransfer. Unter der Leitung des inter 3 Instituts für Ressourcenmanagement werden Wissenschaftler und Unternehmen bis 2018 politisch-rechtliche sowie technologische Maßnahmen zur verbesserten Ressourcennutzung in den Sektoren Landwirtschaft, Industrie und Siedlungswasserwirtschaft erarbeiten, Trainingsmodule entwickeln und ein Deutsch-Iranisches Wasserkompetenzzentrum aufbauen. Unter anderem wird ein Wasserbewirtschaftungstool (WMT) entwickelt und implementiert werden, das Entscheidungsträger in die Lage versetzen soll, konkrete Ziel-  und  Aktionspläne für eine nachhaltige Ressourcenbewirtschaftung zu erstellen und die Reichweite von Entscheidungen abzuschätzen.  

Das ATB beteiligt sich mit seiner wissenschaftlichen Expertise an drei der insgesamt sechs Module (A, C, D). 

In Modul A soll das WMT um weitere entscheidungsrelevante Informationen ergänzt und zu einem Entscheidungshilfesystem (DSS) entwickelt werden. Aufgabe des ATB ist es dabei, das System mit der Berechnung des Bewässerungsbedarfs im Einzugsgebiet und einer Komponente „zusätzlicher Bewässerungsbedarf nach Salzkonzentration“ zu erweitern und weiterzuentwickeln.   

In Modul C ist das ATB hauptverantwortlich für die Ausarbeitung konkreter Maßnahmen, die den landwirtschaftlichen Transformationsprozess befördern sollen, sowie für die Bewertung dieser Maßnahmen hinsichtlich ihrer Wirkungen auf die Wasserproduktivität im Einzugsgebiet. Die Arbeiten setzen dabei auf dem am ATB entwickelten „AgroHyd Farmmodel“ auf. Vielversprechende Kombinationen von Landnutzung werden auf der lokalen Ebene identifiziert und in das WMT für das Gesamtwassersystem integriert.  

In Modul D „Implementierung von geeigneten Methoden und Technologien“ wird das ATB in einem Pilotprojekt zur innovativen Bewässerungstechnologie die Wasserbilanz und die Grundwasserneubildung modellieren. 

Durch die Weiterentwicklungen des „AgroHyd Farmmodel“ im Projekt wird ein technisch-verwertbares Produkt für die Modellierung von landwirtschaftlichen Maßnahmen entstehen. Ferner kann das im Projekt entwickelte Bewässerungsmodul für die einzugsgebietsweite Abschätzung der Bewässerungswassernutzung mit weitergehender regionaler Gewässermodellierung verknüpft werden.

Hintergrund: Der Iran steht vor enormen wasserwirtschaftlichen Herausforderungen. Dringend gesucht sind Lösungen für seine von Wasserknappheit bedrohten Gewässer. Dem Zayandeh Rud als dem wichtigsten Fluss des Zentraliran kommt eine besondere Bedeutung zu. Er versorgt gut 4,5 Millionen Menschen mit Wasser in der Region um Isfahan, die zu den wichtigsten industriellen und landwirtschaftlichen Produktionszentren des Landes zählt. In den vergangenen Jahren trocknete der Fluss in Teilen wiederholt aus. Gründe hierfür sind klimatische Veränderungen sowie der gestiegene Wasserbedarf. Rund 85 Prozent der entnommenen Wasserressourcen werden für die Bewässerungslandwirtschaft benötigt.

Das Forschungsvorhaben „Integriertes Wasserressourcenmanagement  (IWRM) Zayandeh Rud“ wird vom BMBF im Rahmen der Fördermaßnahme „Integriertes  Wasserressourcen-Management einschließlich des notwendigen Technologie- und Know-how-Transfers“ gefördert. Im Iran unterstützt das dortige Energieministerium das Projekt, welches die Wasserbehörde Isfahan als iranischen Kooperationspartner eingesetzt hat.   

Informationen unter www.iwrm-isfahan.com

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