Multifunktionale Biomaterialien

Foto: Foltan/ATB

DFG-Unterstützung für deutsch-brasilianische Forschungsinitiative

Terra Preta - entstanden durch das Einbringen von organischen Reststoffen in den Boden (Foto: Kern/ATB)

Hydrothermale Verkohlung von Biomasse in einem HTC-Reaktor am ATB (Foto: Kern/ATB)

21. Okt. 2015: Die wissenschaftliche Kooperation zwischen ATB, Universität Oldenburg und Embrapa (Brasilien) zielt auf die Entwicklung von Boden/Biokohle-Systemen, die eine langfristige Kohlenstoff-Sequestrierung sowie eine Bodenverbesserung ermöglichen.

Der wissenschaftliche Ansatz der bilateralen Zusammenarbeit widmet sich innovativem Bodenmanagement. Die Analyse alter Anthrosol-Profile wie der Terra Preta Amazoniens soll Erkenntnisse liefern, wie sich durch das Einbringen von thermochemisch behandelter Biomasse die bodenorganische Substanz verbessern lässt.

Die Analyse kohlenstoffreicher alter Anthrosol-Böden (Sambaquis), die an der Küste des Bundesstaates Rio de Janeiro vorkommen, ermöglicht ein tieferes Verständnis der chemisch-physikalischen Eigenschaften solcher Böden. Die Sambaqui-Bodenproben werden in Deutschland analysiert und mit Biokohlen verglichen, die aus der thermochemischen Umwandlung von Biomasse und organischen Reststoffen gewonnen werden. Im Ergebnis sollen in Deutschland durch Optimierung der Prozessbedingungen verschiedene Biokohlen hergestellt werden, die den Sambaqui-Böden ähneln. Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Zusammenarbeit werden die Grundlage für ein neuartiges, nachhaltiges Stoffstrommanagement schaffen.

An der Kooperationsinitiative sind neben dem ATB die Universität Oldenburg und Embrapa Solos, das nationale Bodenforschungszentrum in Rio de Janeiro - Einrichtungen mit großer Expertise in der Bodenforschung und Biomassekarbonisierung beteiligt.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt die Wissenschaftler in der konkreten Projektausarbeitung für die Dauer eines Jahres im Rahmen des Aufbaus einer internationalen Kooperation zwischen Deutschland (DFG) und Brasilien (FAPERJ). Geplant sind Workshops und der Austausch von Wissenschaftlern. 

Kontakt: Dr. Jürgen Kern

 

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