Weniger Emissionen aus der Nutztierhaltung: Das ist das Ziel des Verbundvorhabens Emissionsminderung Nutztierhaltung – kurz EmiMin. Wie das gehen kann, zeigen seit Kurzem Erklärvideos des Projektkoordinators KTBL auf Youtube.
Im Verbundvorhaben "EmissionsMinderung Nutztierhaltung - EmiMin" (Förderung: BMEL) geht es darum, die Emissionen aus der Nutztierhaltung durch ausgewählte baulich-technische Maßnahmen deutlich zu eduzieren. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, den Zielkonflikt zwischen Tier- und Umweltschutz zu entschärfen und damit tier- und umweltgerechte Haltungsverfahren im Rahmen der BMEL-Nutztierstrategie weiter zu entwickeln.
Die Nutztierhaltung ist eine erhebliche Quelle für luftgetragene Emissionen: Ammoniak und klimawirksame Gase wie Methan und Lachgas können Mensch und Umwelt schädigen. Deutschland hat sich international verpflichtet, Emissionen zu mindern - beispielsweise durch die europäische Richtlinie zur Minderung der Ammoniakemissionen (NEC-Richtlinie 2016), nach der ab 2030 Ammoniakemissionen (bezogen auf das Referenzjahr 2005) um 29 % gemindert werden sollen. Für eine nachhaltige Nutztierhaltung sind somit über das bisherige Maß hinaus weitergehende Maßnahmen zur Minderung der Ammoniakemissionen aus den Bereichen Stallhaltung, Lagerung und Ausbringung erforderlich.
Belastbare Daten aus der Praxis, mit denen die Wirksamkeit aktuell diskutierter, umwelt- und tiergerechter Emissionsminderungsmaßnahmen (insbsondere für Ammoniak) wissenschaftlich quantifiziert werden kann, fehlen bisher. Dies gilt insbesondere für Tierhaltungsverfahren mit freier Lüftung sowie mit Auslauf. Genau solche Daten sind jedoch für die deutschen Nutztierhaltungs- und Minderungsstrategien sowie die Genehmigungspraxis bedeutsam und notwendig.
Das Verbundvorhaben Emissionsminderung Nutztierhaltung (EmiMin) will diese Datenlücke für den Bereich Stallhaltung bei Rindern und Schweinen schließen und prüfen, ob die aus anderen Ländern vorliegenden Erfahrungen auch unter deutschen Produktionsbedingungen gelten und für bestehende Ställe übertragbar sind. Praxisreife, verfahrensintegrierte, baulich‐technische Minderungsmaßnahmen werden hinsichtlich ihrer Wirksamkeit geprüft und mit den bisher verwendeten Haltungsverfahren verglichen. Dies umfasst den Einsatz von Urease-Inhibitoren im Stall und im Auslauf, Verfahren zur Güllekühlung und Verkleinerung des Güllekanals im Stall, Kot-Harn-Trennung mit Unterflurschieberentmistung im Auslauf und die Kombination verschiedener Maßnahmen
Das ATB befasst sich im TP 5 des Projekts EmiMin mit der Bodengestaltung in Milchviehställen. In Milchviehställen mit planbefestigten Böden entsteht ein Großteil des Ammoniaks bei der Mischung von Kot und Harn auf den Laufgängen, die als große emissionsaktive Oberflächen wirken. Ein neuartiger Bodenbelag mit angepasstem Schieber für planbefestigte Laufgänge soll durch die frühzeitige Trennung von Kot und Harn und eine gründlichere Abschiebung die Entstehung von Ammoniak und somit die Emissionen des Stalls mindern. Die Messungen mit dem neuartigen Bodenbelag erfolgen in vier Versuchs- bzw. Praxisställen mit planbefestigten Laufgängen in Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Bayern. Seit Kurzem erklärt ein Video auf Youtube diese Arbeiten.
Dieser und weitere Filme informieren über den Aufbau und das Funktionsprinzip der jeweiligen Minderungsmaßnahme und liefern Impressionen aus den Versuchsställen. Zur Projektwebseite des KTBL
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