Mit dem neuen Format „Leibniz-Labs“ möchte die Leibniz-Gemeinschaft ihre inter- und transdisziplinäre Forschung stärken und Wissentransfer in die Praxis fördern. Im Zuge dieses Vorhabens werden in der Startphase drei Leibniz-Labs wird für 3 Jahre mit 3 Millionen Euro geförderten und begleitet. Das ATB beteiligt sich gleich an zwei der ausgewählten Leibniz-Labs, die sich in der Bewerbungsphase durchgesetzt haben: Leibniz-Lab Systemische Nachhaltigkeit und Leibniz-Lab Pandemic Research Preparedness.
Ziel der Leibniz-Labs ist es komplexe Themen mit Hilfe des umfangreichen Wissens der verschiedenen Leibniz-Institute zu bearbeiten und möglichst direkt für die gesellschaftliche Praxis verfügbar und nutzbar zu machen. Der Wissenstransfer soll über eine direkte Einbindung von Stakeholdern aus Gesellschaft, Politik und Wirtschaft gelingen. Intensive Netzwerkaktivitäten und Austauschformate sind fester Bestandteil des Konzepts.
Leibniz-Lab Systemische Nachhaltigkeit
Der effektive Schutz von Biodiversität und Klima sowie eine gleichzeitige widerstandsfähige Landwirtschaft zur Sicherung der Ernährung sind Ziel des Leibniz-Lab Systemische Nachhaltigkeit: Biodiversität, Klima, Landwirtshaft und Ernährung innerhalb planetarer Grenzen. Wissen um diese sich gegenseitig beeinflussenden Herausforderungen bedingt die Umsetzung systemischer Lösungen. Wissenschaft und Gesellschaft müssen nun enger denn je zusammenarbeiten, um Lösungen für eine nachhaltige Transformation zu schaffen, denn bereits heute sind mehrere planetare Grenzen überschritten.
Im Leibniz-Lab Systemische Nachhaltigkeit werden hierfür weltweit verschiedene Pilotgebiete untersucht, um regionale Erfordernisse zu identifizieren und diese in einen globalen Zusammenhang zu stellen, mit dem Ziel ganzheitliche Lösungsansätze aufzuzeigen. Auch der vom ATB-koordinierte Leibniz-Innovationshof für nachhaltige Bioökonomie (InnoHof), mit einem inter- und transdisziplinären, translationalen Forschungsansatz wird sich intensiv in diesem Vorhaben beteiligen. Viele der am InnoHof beteiligten Leibniz-Institute sind ebenfalls Teil der 41 Forschungseinrichtungen und 11 Forschungscluster der Leibniz-Gemeinschaft, die nun einen zentralen Wissens- und Beratungshub zu Fragen von Biodiversität, Klima, Landwirtschaft und Ernährung etablieren wollen.
Leibniz-Lab Pandemic Research Preparedness
Spätestens seit der Corona-Pandemie ist den meisten eine weitere Form globaler Krisen sehr präsent. Aber wie können wir uns besser auf künftige Pandemien vorbereiten? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Leibniz-Lab Initiative Pandemic Research Preparedness: One Health, One Future.
Auch hier steht - ganz im Sinne des Konzepts der Leibniz-Labs – der transdisziplinäre Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft stark im Fokus. Mit Hilfe des gewonnenen Wissens sollen Stakeholder bei der Erstellung von Handlungsplänen im Fall einer Pandemie unterstützt werden, sowohl in der Prävention, wie auch einer effizienten Reaktion auf künftige Pandemien.
Insgesamt beteiligen sich 41 Leibniz-Institute an diesem herausfordernden Vorhaben. Sie wollen ein Denklabor entstehen lassen, das bereits bestehende Initiativen mit Ausrichtung auf Infektionsschutz thematisch ergänzen kann und damit einen globalen Austausch vorantreiben. Dabei thematisieren Sie Fragestellungen zu Erregeraustausch zwischen Umwelt-Tier-Mensch, physische und psychische Krankheitslast, Pandemiemanagement und Pandemie-resiliente Bildungsysteme. Damit soll in künftigen Pandemien die Vulnerabilität in der Bevölkerung gesenkt, die Resilienz erhöht und die nächste Generation geschützt werden.
Das ATB plant vor allem seine Expertise im Bereich Stalldesign und intelligente Sensoren einzubringen. Dies soll ermöglichen die Tiere besser zu schützen, Krankheitsausbrüche bei Nutztieren frühzeitig zu erkennen und eine Tier-zu-Mensch Übertragung zu verhindern.
Prof. Barbara Sturm, Wissenschaftliche Direktorin am ATB, blickt mit großer Vorfreude auf die zukünftigen Arbeiten der Leibniz-Labs: „Wir sind gespannt auf die sicherlich fruchtbare Zusammenarbeit über die verschiedenen Wissensbereiche hinweg. Die Forschung im Dialog mit der Gesellschaft und der Wissenstransfer werden auch am ATB seit langem großgeschrieben, sodass wir uns auf einen guten und konstruktiven Austausch und co-kreative Entwicklungsprozesse mit allen Interessierten freuen, um den aktuellen und kommenden Herausforderungen unserer Gesellschaft besser begegnen zu können.“
Stellenausschreibung:
Für das „LeibnizLab Systemische Nachhaltigkeit“ suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine*n Projektkoordinator*in (m/w/d) im Teilvorhaben Innovation für Nachhaltigkeitstransformation (50 %). Wir freuen uns über Ihre Bewerbung bis zum 20.05.2024 über unser Bewerbungsformular.
Ansprechpartner am ATB:
Leibniz-Lab Systemische Nachhaltigkeit
Leibniz-Lab Pandemic Research Preparedness