Integriertes Reststoffmanagement

Foto: Rumposch/ATB

Bioökonomieforschung gestärkt: ATB eröffnet neues Forschungsgebäude

Moment der Übergabe des Forschungsneubaus an die Wissenschaft. Von links: MinR Dr. Bernhard Polten (BMEL), Prof. Dr. Sebastian Lentz (Leibniz-Gemeinschaft), Min Dr. Martina Münch (MWFK), Prof. Dr. Annette Prochnow (ATB), OB Mike Schubert (Landeshauptstadt Potsdam), Architekt Thiemo Pesch (agn). (Foto: Foltan/ATB)

Grußwort von Mike Schubert, OB der LH Potsdam (Foto: Foltan/ATB)

Blick aus dem Foyer auf den Labortrakt (Foto: Foltan/ATB)

22. Aug. 2019: In Anwesenheit von Brandenburgs Wissenschaftsministerin Dr. Martina Münch und etwa 200 Gästen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik hat das Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e.V. (ATB) heute ein neues Gebäude für die Forschung feierlich eingeweiht.

Mit rund 3.000 m² Fläche erweitert der zweigeschossige Neubau die Infrastruktur des Instituts um neue Büro-, Labor- und Begegnungsräume und bietet Arbeitsplätze für etwa 60 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Die neuen Labore eröffnen dem ATB insbesondere verbesserte Möglichkeiten der mikro- und molekularbiologischen Forschung im Bereich des Mikrobiom-Managements. Konferenz- und Begegnungsräume für etwa 200 Personen schaffen neuen Raum für Kommunikation. Die Gesamtbaukosten in Höhe von rund 19,1 Mio. Euro tragen Bund und Land gemeinsam.

Dr. Martina Münch, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur (MWFK) des Landes Brandenburg, betonte in ihrem Grußwort, dass die landwirtschaftlich genutzten Flächen zur Identität des Landes gehörten und zugleich ein wichtiger Wirtschaftsfaktor seien. „Die Arbeit des ATB hilft dabei, dass unsere Landwirtschaft die Herausforderungen der Zukunft meistern kann. Mit dem Neubau des Instituts verbessern wir die Rahmenbedingungen für diesen Forschungsbereich – zudem steht er beispielhaft für die von der Landesregierung angestrebte Stärkung des Transfers zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft“, so Ministerin Münch.

MinR Dr. Bernhard Polten, Referatsleiter ‚Tier und Technik, Digitalisierung‘ im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) verwies auf die aktuellen gesellschaftlichen Anforderungen an die landwirtschaftliche Forschung. „Klimawandel, Umweltbelastungen aus der Landwirtschaft, eine bedrohte Biodiversität – diese globalen Herausforderungen erfordern neue Strategien und Lösungsansätze. Die Ausrichtung der ATB-Forschung auf Bioökonomie, Agrarinformatik und Mikrobiologie bietet hier hohes Potential. Beispielsweise lässt der Einsatz von Hightech in der mikrobiellen Diagnostik neue Erkenntnisse nicht nur für Biokonversionsprozesse erwarten, sondern auch für die Lebensmittelsicherheit“, so MinR Polten.

„Die heutige Einweihung des Neubaus belohnt die erfolgreiche Forschungsarbeit des ATB und sendet gleichzeitig ein positives Signal für die weitere Entwicklung des Wissenschaftsstandortes Potsdam“, betonte Mike Schubert, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Potsdam. Das ATB sei zudem für die Landeshauptstadt ein wichtiger Transferpartner: „Im Rahmen der Klimapartnerschaft wollen wir den Transformationsprozess hin zur klimaneutralen Stadt aktiv gestalten und an der Umsetzung des Potsdamer Masterplans 100% Klimaschutz arbeiten. Die Forschungsvorhaben des ATB sind dabei wegweisend. Ich bin mir sicher, dass mit dem neuen Zentrum ein zusätzlicher Innovationsort entsteht, der den Wissenstransfer in die Region weiter befördert“, so OB Schubert

Prof. Dr. Sebastian Lentz, Vizepräsident der Leibniz-Gemeinschaft und Direktor des Leibniz-Instituts für Länderkunde (IfL) Leipzig hob die Schlagkraft der bioökonomischen Forschung  in der Leibniz-Gemeinschaft hervor. Zusammen mit anderen Leibniz-Instituten bilde das ATB ein Kompetenzcluster im Bereich nachhaltiger landwirtschaftlicher und aquatischer Produktionssysteme. „Die wichtigste Ressource, die wir als Forschungseinrichtungen haben, ist die Kreativität unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, so Prof. Lentz. Eine unterstützende bzw. inspirierende Arbeitsumgebung sei wichtig, um auch hartnäckige Fragestellungen verfolgen können, deren Antworten für die Gesellschaft wichtig sind. „In diesem Sinne bin ich zuversichtlich, dass der Neubau auch Raum und Rhythmus gibt für Kommunikation, Begegnung und Gelegenheit zur Weiterentwicklung der Forschung.“

Prof. Dr. Annette Prochnow, wissenschaftliche Direktorin (komm.) des ATB, bedankte sich bei allen am Bau Beteiligten, den General- und Laborplanern, Projektsteuerern, allen Gewerken sowie dem Team von ATB-MitarbeiterInnen, die das Bauvorhaben von Anfang an begleitet haben. Sie hob auch die reibungslose Zusammenarbeit und den stets konstruktiven Dialog mit den Zuwendungsgebern hervor.

Das neue Gebäude wird den Namen CIRCLE tragen – trotz oder gerade wegen seines  quadratischen Grundrisses. CIRCLE steht für ‚Center for Research and Communication in a Circular BioEconomy’. „Das Ziel einer bioökonomische Kreislaufwirtschaft ist ambitioniert. Unsere Forschung mag zwar gelegentlich der Quadratur des Kreises ähneln, aber wir halten Bioökonomie nicht für eine unlösbare Aufgabe. Wir werden die ausgezeichneten Möglichkeiten dieser neuen Infrastruktur nutzen, um zu ihrem Gelingen beizutragen”, so Prof. Prochnow.  

Über den Neubau:

In nur zwei Jahren seit der Grundsteinlegung ist ein modernes Forschungsgebäude entstanden, das Arbeitsplätze für etwa 60 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bietet, insbesondere für die Bereiche Mikrobiologie und IT. Mit dem Neubau stehen 25 Labore und 23 Büros, ein 330 m² großer teilbarer Konferenzraum, zwei Seminarräume sowie eine 125 m² große Caféteria zur Verfügung. Mit der Generalplanung waren agn Niederberghaus & Partner GmbH Ibbenbüren beauftragt, die Planungsgruppe M+M AG Böblingen hat die Laborplanung realisiert. Die Projektsteuerung erfolgte über das Büro Bauplanung Stoessel GmbH Berlin.

Kontakt:

Helene Foltan - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 0331 5699-820, E-Mail: presse@spam.atb-potsdam.de

Das Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e.V. forscht an der Schnittstelle von biologischen und technischen Systemen – mit interdisziplinärem Ansatz und anwendungsinspirierter Grundlagenforschung. Ziel ist eine nachhaltige Intensivierung bioökonomischer Produktionssysteme auf der Grundlage von Analyse, Modellierung und Bewertung. Im Fokus steht die Entwicklung und Integration neuer Technologien und Managementstrategien für eine wissensbasierte, standortspezifische Produktion von Biomasse und deren Nutzung für die Ernährung, als Rohstoff für Biomaterialien  und Energieträger. Damit trägt das ATB zur Ernährungssicherung, zum Tierwohl und zum Schutz von Klima und Umwelt bei.

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