Am 30. November und 1. Dezember 2022 trafen sich auf Einladung von Dr. Martin Geyer Lager-Spezialist*innen für Obst aus dem deutschsprachigen Raum am ATB, um aktuelle Herausforderungen wie den Klimawandel auf die Lagerung zu diskutieren.
Äpfel im März? Bananen in Deutschland? Ohne eine geeignete Lagerung von frischen Früchten wäre das Warenangebot im Supermarkt sehr eingeschränkt. Die Methoden, um eine lange Haltbarkeit der frischen Produkte zu gewährleisten, werden kontinuierlich optimiert. Dennoch stehen die Lager-Expert*innen immer wieder vor neuen Herausforderungen wie dem Klimawandel.
ATB-Wissenschaftler Dr. Martin Geyer hat daher Kolleginnen und Kollegen aus Norditalien, der Schweiz und Deutschland eingeladen, u.a. das Lagerverhalten neuer Apfelsorten und den Einfluss des Klimawandels auf die Erntereife der Früchte zu diskutieren. Durch die gestiegenen Temperaturen reifen Äpfel deutlich früher, sie sind damit weniger lange lagerfähig und bekommen verstärkt Fleischbräune oder braune Schalenflecken. Die Gruppe diskutierte Maßnahmen, die den Produzent*innen helfen können, diesen Problemen zu begegnen. Ein weiteres Thema war das Allergie-Potential von Äpfeln. Die Aussage, dass alte Sorten weniger allergen als neue Sorten sind, lässt sich nach Meinung der Wissenschaftler*innen nicht verallgemeinern. Neben der Sortenfrage hat laut Dr. Maria Buchweitz von der Universität Stuttgart auch das Lagerregime einen großen Einfluss auf das Allergie-Potential.
Am zweiten Tag des Treffens stellten ATB-Wissenschaftler*innen aktuelle Forschungsarbeiten vor. Beispielsweise untersucht das Projekt DyNatCool derzeit die Kondensation von Wasserdampf auf der Oberfläche von Äpfeln im Lager. Hierfür vergleichen die Wissenschaftler*innen die Lagrung von Äpfeln in Kühlräumen mit klimaneutralen und mit herkömmlichen Kältemitteln.
Ein Besuch der Versuchsanlagen des ATB am Forschungsstandort Marquardt bildete den Abschluss des Experten-Treffens.
Kontakt: Dr. Martin Geyer