Brandenburgs Klimaschutz- und Agrarminister Axel Vogel informierte sich am 12. September bei einem Ortstermin auf den Möllmer Seewiesen über das Projekt BluMo, das vom Landesamt für Umwelt in Zusammenarbeit mit dem Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB) umgesetzt wird.
Die Möllmer Seewiesen sind neben dem Rhinluch und dem Randow-Welsebruch Teil des Pilotvorhabens „Brandenburgs Luchgebiete klimaschonend bewahren – Initiierung einer moorerhaltenden Stauhaltung und Bewirtschaftung“ (BLuMo). Auf rund 750 Hektar Demonstrationsfläche soll die Entwässerung der Moorböden beendet werden, um damit eine deutliche Reduzierung der Treibhausgasemissionen zu erreichen. Damit die wieder vernässten Flächen auch weiterhin landwirtschaftlich nutzbar und eine nachhaltige Wertschöpfung auf feuchten und nassen Moorböden möglich sind, werden neue Bewirtschaftungsmethoden und Techniken erprobt. Die Unterstützung von Landwirt*innen bei der Anpassung der Bewirtschaftung ist ein zentraler Baustein im Projekt. In den Möllmer Seewiesen ist in Kooperation mit dem betreffenden Landwirt die nasse Bewirtschaftung mit Wasserbüffeln geplant. Geplant ist auch, eine Beratungsstelle für nasse Moorbewirtschaftung einzurichten.
„Hier werden Klima- und Moorschutz, Wasserrückhalt in der Landschaft und EU-Wasserrahmenrichtlinie sowie eine klimaschonende landwirtschaftliche Nutzung beispielhaft zusammen umgesetzt“, so Minister Axel Vogel. Neue Bewirtschaftungsformen auf landwirtschaftlich genutzten nassen Moorböden gelte es zu erproben und eine nachhaltige Wertschöpfung aus dieser Moornutzung zu ermöglichen, betonte Minister Vogel. "Der positive Effekt für den Klimaschutz ist ein erheblich geringerer Ausstoß von Treibhausgasen. Ich freue mich über die große regionale Unterstützung für dieses Vorhaben.“
Hintergrund: Nur etwa drei Prozent der früheren Moorfläche in Brandenburg sind heute noch intakte nasse Moore, die einen Beitrag zum Klimaschutz leisten können. Fast alle Flächen sind entwässert worden. 80 Prozent der kohlenstoffreichen Moorböden in Brandenburg werden landwirtschaftlich genutzt. Landschaften als Wasserspeicher zu nutzen, bietet auch bei Extremwetterereignissen wie Dürren und Starkregen bessere Anpassungsmöglichkeiten. Hohe Wasserstände schützen zudem den Torf, der in trockengelegten Mooren große Mengen Kohlendioxid freisetzt.
Das ATB forscht zu innovativen Technologien für wiedervernässte Niedermoorstandorte und ist an zwei zentralen Moorschutzvorhaben in Brandenburg maßgeblich beteiligt:
Das Projekt „Brandenburgs Luchgebiete klimaschonend bewahren – Initiierung einer moorerhaltenden Stauhaltung und Bewirtschaftung“ (BLuMo) ist eines von mehreren Pilotprojekten, mit denen auch das Moorschutzprogramm im Land Brandenburg umgesetzt wird. Das Projekt wird unter anderem durch Langzeitstudien zu Biodiversität und Treibhausgasemissionen auf den Flächen wissenschaftlich begleitet. Die Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie Bornim/Brandenburg sichert den Einsatz innovativer und modernster Technik sowie den Zugang zu Firmen, die auf dem Gebiet der Biomasseverwertung interessante und erfolgversprechende Ansätze verfolgen. Das Vorhaben wird vom Landesamt für Umwelt Brandenburg (LfU, Koordination) und dem Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e.V. (ATB) bearbeitet. Die Förderung des ATB im Projekt beträgt knapp 1,6 Mio. Euro. Laufzeit sind 10 Jahre (01.2022 – 12.2031).
Weitere Infos zum Projekt
Über das 2023 gestartete Vorhaben Bewirtschaftung und Biomasseverwertung von nassen Niedermooren: Netz von Modell- und Demonstrationsvorhaben in Moorregionen Brandenburgs (WeTNetBB) werden bis 2032 insgesamt rund 18,4 Millionen Euro Bundesmittel für eine klimaschonende Moorbewirtschaftung und Biomasseverwertung und für Bildungsangebote und Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Klimaschutz durch Moorbewirtschaftung in Brandenburg eingesetzt. Zu den Aufgabenschwerpunkten des ATB im Projekt gehört die Entwicklung einer moorangepassten Bewirtschaftungstechnik sowie rentabler Verwertungslösungen für die erzeugte Biomasse. Das Projekt wird vom ATB koordiniert. Die Förderung des ATB im Projekt beträgt knapp 1,6 Mio. Euro. Weitere Infos zum Projekt