16. September 2012: Die 1st International Biochar Summer School ist beendet. 23 Nachwuchswissenschaftler aus aller Welt und 20 internationale Referenten blicken zufrieden auf eine erfolgreiche Woche zurück.
Biokohle besitzt das einzigartige Potenzial, Kohlendioxid aus der Atmosphäre dauerhaft im Boden festzulegen und gleichzeitig landwirtschaftliche Böden aufzuwerten – ein vielversprechender Ansatz im Wirken gegen den Klimawandel und für eine nachhaltige Reduktion von Treibhausgas-Emissionen.
Zu diesem Thema fand die 1st International Biochar Summer School "bio:char crossroads" vom 9. bis 16. September 2012 am Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim e.V. (ATB) statt.
Im Rahmen der siebentägigen Summer School wurden aktuelle Forschungsergebnisse zum multi-funktionalen Produkt Biokohle von 20 internationalen und nationalen Experten präsentiert, unter ihnen Prof. Bruno Glaser vom Fachgebiet Bodenbiogeochemie der Universität Halle, Deutschland, Dr. Claudia Kammann vom Institut für Pflanzenökologie, Universität Gießen, Deutschland, Dr. Hermann Lotze-Campen vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), Deutschland, Dr. David Wayne, Vorstandsmitglied der Internationalen Biokohle Initiative, UK, Dr. Heike Knicker vom Institut für Natürliche Ressourcen und Agrarbiologie von Sevilla, Spanien, Dr. Ellen Graber aus dem Volcani Center der Agricultural Research Organization, Israel und viele andere. Die vorgestellten Ergebnisse der verschiedenen Forschungsgebiete und deren künftigen Forschungsbedarf wurden im Laufe dieser Woche mit den 23 Nachwuchswissenschaftlern diskutiert. Die von einem Komitee vorab ausgewählten Teilnehmer waren Doktoranden aus Deutschland, Österreich, Belgien, Kamerun, Spanien, Dänemark, Großbritannien, Italien, Norwegen, China, Sri Lanka, Costa Rica, Indien und Malaysia.
Inhaltliche Schwerpunkte waren die Herstellungsverfahren von Biokohle, die Verfügbarkeit von Rohstoffen, die Potenziale von Reststoffnutzung und die zu erwartenden Effekte für den Boden. Das Programm der Summer School umfasste Beiträge u.a. zum Stand der weltweiten Biokohleforschung, Fachvorträge, Workshops, Poster Session und praktische Übungen.
Ein Höhepunkt war der öffentliche Networking-Abend "Biokohle auf den Punkt (gebracht)" zu dem prominenten Gäste geladen waren. Mehr als 100 Gäste kamen zu diesem ungewöhnlichen Diskussionsabend, der von Dr. Martin Kaupenjohann aus der Bodenkunde Abteilung der Technischen Universität Berlin moderiert wurde. Dr. Wenceslau Teixeira, Embrapa Amazônia Ocidental (Manaus, Brasilien) und Prof. Dr. Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) wurden als Experten eingeladen und sprachen zum Pro- und Contra von Biokohle.