Vom 4.-6. Mai 2015 kommen in Tartu (Estland) Vertreter aus Wissenschaft und Industrie zusammen, um über Möglichkeiten von Biokohlen als Torfersatzsubstrat zu diskutieren. Der Workshop zum Thema "Opportunities for using biochar in synergy with peat as constituents of growing media" ist Teil der EU COST Action TD1107 und wird von der Arbeitsgruppe „Environmental impact assessment“ unter Leitung von Dr. Jürgen Kern zusammen mit der Universität Tartu durchgeführt.
Das Ziel des Workshops ist es, den Stand der Forschung zu Produktanforderungen von Ersatzstoffen für Kultursubstrate zu vermitteln und innovative biokohlebasierte Substrate für den Gartenbau zu entwickeln. Damit wird angestrebt, langfristig den Druck auf die noch bestehenden Torflagerstätten, wie z.B. im Baltikum zu verringern und einen Beitrag zur Minderung des Klimawandels zu leisten.
Kernaufgabe der Arbeitsgruppe 4 ist die Umweltverträglichkeitsprüfung einer Biokohle-Anwendung. Angesichts verschiedener Bodenarten, Agrarökosysteme (mit oder ohne zusätzlichen Dünger) oder Klimaregimes ist eine vergleichende Bewertung der an verschiedenen Standorten erzielten Forschungsergebnisse problematisch. Daher werden die Wirkungen der verschiedenen Biokohle-Systeme mithilfe meta-analytischer Methoden europaweit verglichen. Langfristig ist dabei nicht nur die Wirtschaftlichkeit sondern vor allem der ökologische Gesamtnutzen zu berücksichtigen. Dabei sind alle Ökosystemdienstleistungen mit positiven Auswirkungen auf Wasserhaltekapazität, Huminstoffproduktion, Nährstoffangebot und Biomasseertrag eingeschlossen.