17.-19. April 2013: IEA Bioenergy Meeting in Bern - Vertreter aus 11 europäischen Staaten und Brasilien diskutierten das Biogas-Arbeitsprogramm 2013-2015. Die Teilnehmer definierten konkrete Aufgaben im Bereich der Biogaserzeugung für die nächsten Jahre.
Das Arbeitspaket „Methanemissionen bei der Biogasproduktion“ wird von Prof. Dr. Bernd Linke (ATB) koordiniert. Methanemissionen können entlang der gesamten Prozesskette - von der Substratbereitstellung, über die Aufbereitung und Fermentation, bis zur Lagerung und Ausbringung von Gärresten - auftreten und die positiven Effekte bei der Biogasproduktion beeinträchtigen. Die Ergebnisse zu den Methanemissionen bei der Biogasproduktion liefern die Datenbasis für weitere Aufgaben im Rahmen des Biogas Life Cycle Assessment (LCA).
Zu den künftigen Arbeitsschwerpunkten zählen darüber hinaus die Vergärung verschiedener Reststoffe wie der organischen Fraktion von Hausmüll, kommunalen Klärschlämmen und Algen und die Biogasnutzung mit Hilfe von Gasnetzen (Smart Grads). Weiteres Thema, mit dem sich die Experten befassen werden, ist die Aufbereitung von Gärresten. Insbesondere in Regionen mit hohem Viehbesatz oder in großen Vergärungsanlagen ist eine Aufbereitung sinnvoll, da Nährstoffe und organische Substanzen dann in vergleichsweise höheren Konzentrationen vorliegen und damit die Transportwürdigkeit der Gärreste steigt.
Die Internationale Energieagentur (IEA) ist eine Kooperationsplattform im Bereich der Erforschung, Entwicklung, Markteinführung und Anwendung von Energietechnologien.
Prof. Dr. Bernd Linke ist seit Anfang 2011 Vertreter Deutschlands in der IEA Task 37. Ziel der Task 37 ist es, Herausforderungen im Zusammenhang mit der wirtschaftlichen und ökologischen Nachhaltigkeit der Biogaserzeugung und -nutzung anzugehen. Mittlerweile ist die Biogastechnologie in den OECD-Ländern zwar weit verbreitet, der Betrieb der Anlagen ist in vielen Fällen aber nur auf Basis von Subventionen wettbewerbsfähig. Es gibt eine klare Notwendigkeit, viele der Prozessschritte in der Biogas-Produktionskette zu verbessern, um sowohl die Investitions- als auch die Betriebskosten zu senken. Die 2010 begonnene Arbeit der Task 37 wird mit dem jetzt neu vorgelegten Arbeitsprogramm 2013 - 2015 intensiviert.