April 2013: EU-Projekt EuroPruning mit ATB-Beteiligung gestartet
In Europa fallen jährlich mehr als 25 Millionen Tonnen landwirtschaftliche Holzabfälle durch Baumschnitt an, meist aus Obstanlagen. Nur ein marginaler Anteil wird bisher als Festbrennstoff genutzt.
Das eben gestartete EU-Projekt EuroPruning zielt darauf ab, diese Nebenprodukte als wertvolle Energieressource wirtschaftlich und umweltschonend zu erschließen. Hierfür sollen in den nächsten Jahren mit Beteiligung des ATB verschiedene Logistikketten untersucht und hinsichtlich ihrer Umweltfreundlichkeit optimiert werden. Die Logistikketten umfassen die Entwicklung neuer Maschinen und Verfahren für die Ernte und die Verarbeitung von Baumschnittabfällen vom Feld, kostengünstige Lagerungsoptionen bis hin zur Entwicklung eines leistungsfähigen Decision-Support-Tools, das die Logistik vom Erzeuger bis zum Endabnehmer verbessern soll. Die Wertschöpfungskette wird hinsichtlich wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit, Biomassequalität, Nachhaltigkeit und Erhaltung der Bodeneigenschaften untersucht. Die Prüfung der Machbarkeit erfolgt in Feldversuchen an drei Standorten in Spanien (Pfirsich, Mandel), Frankreich (Wein) und Deutschland (Apfel, Kirsche).
Das ATB ist für die Feldversuche in Deutschland verantwortlich und gleichzeitig an der Untersuchung auf den spanischen und französischen Versuchsflächen beteiligt. Im Fokus der ATB-Forschung stehen hier Untersuchungen zur Bodenwirkung der Baumschnittabfälle bei Nutzung als organischer Dünger und die Messung von Treibhausgasen aus den Böden.
EuroPruning wird von der EU für die Dauer von drei Jahren gefördert. Beteiligt sind 17 Partner aus 7 Ländern. Das Projekt wird koordiniert vom Research Centre for Energy Resources and Consumption (CIRCE), Spanien.