Am 27. September 2022 verstarb der ehemalige Verwaltungsleiter des Instituts für Agrartechnik Potsdam-Bornim, Dr. Ralf Habelt. Bereits 1973 hatte er seine wissenschaftliche Laufbahn am Institut in Potsdam-Bornim begonnen und dessen Geschicke über Jahrzehnte und gesellschaftliche Umbrüche hinweg erfolgreich begleitet, zuletzt von 2003 bis 2007 als Leiter der Verwaltung des ATB.
Mit Dr. Habelt verlieren wir einen hoch geschätzten ehemaligen Vorgesetzten und Kollegen. Weggefährten und Mitarbeitende des ATB erinnern sich gern an seine kompetente und dabei auch humorvolle Art, immer wieder neue Herausforderungen anpackend und vorausschauend zu meistern.
Ralf Habelt wurde 1944 in Haldensleben geboren. Nach dem Abitur absolvierte er zunächst in Halle eine Ausbildung als Diesellokschlosser, bevor er zum Studium der Schienenfahrzeugtechnik an die Hochschule für Verkehrswesen nach Dresden wechselte. Nach seinem Studienabschluss 1969 arbeitete er als Betriebsassistent im Achslagerwerk Staßfurt, wandte sich jedoch bald der Forschung zu.
1973 begann er seine wissenschaftliche Laufbahn am Forschungszentrum Schlieben-Bornim, dem heutigen ATB. Sein Forschungsfokus lag zunächst auf der Weiterentwicklung von Verfahren zur Ernte, Aufbereitung und Vermarktung von Kartoffeln und Gemüse. In dieser Zeit richtete er sein Augenmerk zunehmend auf Möglichkeiten der Automatisierung und Robotik. Zu diesem Thema promovierte er 1986 erfolgreich an der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der DDR in Berlin. In Bornim übernahm er 1986 zunächst die Leitung der Arbeitsgruppe 'Robotik in der Landwirtschaft'.
Mit dem Mauerfall 1989 stand auch die Zukunft des Forschungsstandorts zur Disposition. Ralf Habelt hat sich sehr für dessen Erhalt eingesetzt. In der Übergangszeit bis zur Neugründung war er stellvertretender Abteilungsleiter 'Prozessmesstechnik und Automatisierung' am damaligen Max-Eyth-Institut für Agrar- und Umwelttechnik Potsdam-Bornim. Auch nach der Neugründung 1992 gehörte er als Technischer Leiter dem Kreis von ATB-Mitarbeiter*innen an, die in deutlich reduzierter Zahl den Neustart wagten. Seine anpackende und gleichzeitig verständnisvolle Art wurde auch von den Auszubildenden geschätzt, die 2000 erstmals am ATB maschinenbauliche Fertigkeiten von ihm erlernten.
2003 wechselte er erneut den Aufgabenbereich. Mit seiner über Jahrzehnte angesammelten Kenntnis des Instituts fiel ihm die Leitung der Verwaltung leicht. Seine Leistungen für die Sicherung eines reibungslosen Betriebsablaufs über viele Jahre bedürfen der besonderen Erwähnung und Anerkennung. Darüber hinaus hat sich Dr. Habelt sehr für den weiteren Ausbau der Forschungsinfrastruktur des ATB engagiert. In seiner Funktion als Technischer Leiter und auch in der des Verwaltungsleiters hatte er an der Konzeption und Realisierung der Pilotanlagen 'Biobasierte Chemikalien' und 'Pflanzenfaserverarbeitung' maßgeblichen Anteil - galt es doch auch, die verwaltungstechnischen Besonderheiten solcher EU-geförderten Großinvestitionen zu meistern.
Im August 2007 schied Dr. Ralf Habelt altersbedingt aus.
Wir werden das Andenken an Dr. Ralf Habelt in Ehren halten.