23. November 2013: Im Alter von 81 Jahren ist Prof. i. R. Dr. agr. habil. Manfred Müller verstorben.
Prof. Müller war von 1958 bis 1976 als Wissenschaftler am Institut für Landtechnik Bornim tätig. Ab 1966 leitete er die Abteilung "Futterproduktion und Konservierung", ab 1969 den Wissenschaftsbereich "Futter und Tierproduktion".
1976 folgte er dem Ruf auf den Lehrstuhl "Technologie der Pflanzenproduktion" an der Humboldt-Universität zu Berlin. Als hoch geachteter Hochschullehrer auf dem Gebiet der Landwirtschaftlichen Verfahrenstechnik begründete er zukunftsweisende Forschungsthemen wie „Technik für die Landschaftspflege“ oder „Vernetzte lnformationsverarbeitung für die Prozesssteuerung“. Unzählige Publikationen zu technologischen Grundlagen, Verfahren der Pflanzenproduktion sowie Verfahrenstechnik für den Umweltschutz sind Zeugnis seines Schaffens. Das Standardwerk „Technologische Grundlagen für die Landwirtschaft" liefert bis heute einen methodischen Fundus der landwirtschaftlichen Verfahrenstechnik.
ln den 90er-Jahren engagierte sich Prof. Müller für die Neugründung und Konsolidierung des Instituts für Agrartechnik Bornim - er gehörte dem Gründungskomitee des ATB an - ebenso wie für die Wiedereinrichtung der Agrartechnik an der Berliner Humboldt-Universität. Die intensive Zusammenarbeit beider agrartechnischer Forschungsstandorte lag ihm sehr am Herzen. Als geeignetes Instrument hierfür erwies sich der Arbeitskreis Agrartechnik im Bezirksverein Berlin-Brandenburg des VDI, der von ihm maßgeblich initiiert und drei Jahre geleitet wurde. In Anerkennung seines Engagements und in Würdigung seiner langjährigen erfolgreichen Tätigkeit als Obmann des Arbeitskreises wurde Prof. Müller 1997 mit der Ehrenplakette des VDI ausgezeichnet.
Prof. Müller war ein Stratege, der seine Visionen unbeirrt verfolgte. Seine damaligen Bornimer Kollegen schätzten den immer streitbaren Wissenschaftler nicht nur wegen seines verfahrenstechnischen Verständnisses und seines konzeptionellen Denkens, sondern auch für seine Kreativität und Praxisnähe. Für die zahlreichen Promovenden, die er als Doktorvater erfolgreich betreute, war er eine wahrhaft prägende Persönlichkeit - gleichermaßen fördernd wie fordernd. Zwei seiner ehemaligen DoktorandInnen leiten heute Fachabteilungen am ATB.
1997 zog sich Prof. Müller aus dem aktiven Berufsleben zurück. Seine Schaffenskraft reichte aber darüberhinaus. So widmete er sich intensiv der gemeinsamen Geschichte der Agrartechnischen Forschung in Berlin und Bornim.
Prof. Müller verstarb nach schwerer und langer Krankheit am 23. November 2013 in Potsdam.