Kurz und Knackig - Agrar- und Ernährungssysteme mit Zukunft: Im Gespräch mit Prof. Dr. Barbara Sturm, Wissenschaftliche Direktorin des Leibniz Instituts für Agrartechnik und Bioökonomie und Dr. Henning Müller, Vorsitzender des Agrotech Valley Forum e. V.
Wohin geht die Reise in der agrartechnischen und bioökonomischen Forschung angesichts der globalen Herausforderungen?
Heutige Wertschöpfungsketten sind zu häufig noch linear ausgeprägt. Sie verbrauchen im Wesentlichen fossile Rohstoffe und führen zur Akkumulation von Treibhausgasen in der Atmosphäre und von schwer abbaubaren Stoffen in der Umwelt. Die Verfügbarkeit nachwachsender Ressourcen ist begrenzt, daher müssen diese so effizient wie möglich eingesetzt werden. Zu all dem kann die Bioökonomie wesentliche Lösungsansätze liefern. Sie verzichtet auf fossile Rohstoffe, überträgt biologische Prinzipien in technische Kreisläufe und strebt Klimaneutralität an.
Der Bioökonomie wird das Potenzial zugesprochen, Ökonomie und Ökologie für ein nachhaltiges Wirtschaften zu verbinden. Sie erreicht bereits eine Vielzahl von Branchen und bewirkt dort zum Teil tiefgreifende Veränderungen hinsichtlich Technologien, Wirtschaft, und Gesellschaft. Bisher steht diese Entwicklung zu einer wissensbasierten, international wettbewerbsfähigen Ökonomie jedoch noch am Anfang. Grund genug, die Wissenschaftliche Direktorin des Leibniz Instituts für Agrartechnik und Bioökonomie Prof. Dr. Barbara Sturm zu konsultieren, wohin die Reise in der agrartechnischen und bioökonomischen Forschung angesichts der globalen Herausforderungen geht und welche Potenziale sich für die Wirtschaft kurz-, mittelfristig daraus ergeben.
Für eine nachhaltige Agrarwissenschaft und die Transformation zu einer zirkulären Bioökonomie ist der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) heutzutage unabdingbar. Dr. Henning Müller führt in seiner fachlichen Einführung aus, wie die Universität Osnabrück und das Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB) in Potsdam mit dem „Joint Lab Künstliche Intelligenz & Data Science“ als neue gemeinsamen Einrichtung z. B. dem Thema Rechnung tragen. Es besteht im Kern aus einem Graduiertenkolleg zur Ausbildung von Doktorandinnen und Doktoranden. Die VolkswagenStiftung fördert die Kooperation im Rahmen des Programms „Spitzenforschung in Niedersachsen SPRUNG“ (ehemals „Niedersächsisches
Vorab“) mit rund 6,7 Millionen Euro. Die assoziierten Partner sind Agrotech Valley Forum, Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) und die Hochschule Osnabrück.
Kernziel des Joint Lab ist es Künstliche Intelligenz (KI) & Data Science (DS) Expertise insbesondere für agrartechnologische Fragestellungen zu entwickeln.
Datum: Mittwoch, 01.11.2023, 11:00 – 12:00 Uhr
Veranstaltungsort: BigBlueButton
Veranstalter: Verbund Transformationsforschung agrar Niedersachen (trafo:agrar)
Programm
Ab 10:45 Uhr: Registrierung & virtueller Welcome-Coffee
11:00 Uhr: Begrüßung (Dr. Stefanie Retz, Stellvertretende Leitung trafo:agrar)
11:05 Uhr: Einführendes Grußwort - Was ist Bioökonomie und welche Bedeutung hat das Thema für Niedersachsen? (Dr. Henning Müller, Agrotech Valley Forum e. V.)
11:15 Uhr: Vortrag "Agrar- und Ernährungssysteme mit Zukunft – Wohin geht die Reise in der agrartechnischen und bioökonomischen Forschung angesichts der globalen Herausforderungen?" (Prof. Dr. Barbara Sturm, Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e.V., Potsdam)
11:40 Uhr: Diskussion
12:00 Uhr: Ende der Veranstaltung