Am 7. März 2024 informierte sich Staatssekretär Tobias Dünow am ATB über aktuelle Forschungsthemen und Zukunftsvisionen, insbesondere zum Leibniz-Innovationshof für nachhaltige Bioökonomie (InnoHof) sowie über Anwendungen von Künstlicher Intelligenz in der agrartechnischen Forschung mit Blick auf die Praxistauglichkeit.
Prof. Dr. Barbara Sturm, Wissenschaftliche Direktorin des ATB, gab zunächst einen umfassenden Überblick über laufende Arbeiten am ATB und die Zukunftsvisionen des Instituts. Sie freute sich sehr über die vielen interessierten Fragen und den intensiven Austausch mit Herrn Dünow. Anschließend präsentierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des ATB direkt am Forschungsobjekt eine Auswahl aktueller Arbeitsstände und Ergebnisse aus den Themenbereichen Diversifizierter Pflanzenbau, Individualisierte Tierhaltung und Multifunktionale Biomaterialien, in denen derzeit der Einsatz von KI-Technologien intensiv erforscht und erprobt wird.
„Es wird deutlich, dass – entgegen der landläufigen Meinung – Technik ein Teil der Lösung aktueller Probleme sein kann und muss. Sie kann zwar nicht selbst für mehr Umweltschutz sorgen, aber dabei helfen“, fasst Barbara Sturm den Austausch zusammen. „Diesen Ansatz verfolgen wir in unserer Forschung intensiv, wie die heute präsentierten Arbeiten in SunBot, I4S, BETTER-WEEDS, KAMI, EmiMod und SensoBA stellvertretend zeigten“.
Im Leibniz-Innovationshof für nachhaltige Bioökonomie (InnoHof) sollen Möglichkeiten für eine Transformation von Agrar- und Ernährungssystemen in eine Kreislaufwirtschaft unter realen Bedingungen erprobt und weiterentwickelt werden. Das im Jahr 2021 gestartete Projekt, das mit 25 Mio. Euro aus dem Zukunftsinvestitionsfonds des Landes Brandenburg gefördert wird, stieß beim Staatssekretär auf besonders großes Interesse. Ende 2024 wird der Übergang von der Planungs- in die Bauphase erwartet, wobei bereits in der Baukonzeption das Thema Nachhaltigkeit intensiv Eingang findet.
„Der InnoHof mit all seinen Partnern verfolgt darüber hinaus das Ziel, Forschung und Praxis, sowohl industrielle als auch landwirtschaftliche Praxis, noch enger zu verzahnen. Es ist uns wichtig, dass wir uns hier intensiv einbringen und diesen fruchtbaren Austausch mitgestalten können, denn nur so entstehen umsetzbare Innovationen, die am Ende auch genutzt werden. Forschung steht für uns als Institut im Mittelpunkt, aber wir sind uns dabei immer auch unserer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst.“ erklärt Barbara Sturm.
Um transdisziplinäre Ansätze umsetzen zu können und die notwendige Transformation mit einem ganzheitlichen Ansatz weiter voranzutreiben, braucht es aber auch entsprechend ausgebildete Fachkräfte, die dieses übergreifende Denken bereits in ihrer Ausbildung erlernen. „Auch hier wollen wir unseren Beitrag leisten und haben gemeinsam mit der Universität Osnabrück und Partnern das Joint Lab Künstliche Intelligenz & Data Science initiiert, in dem junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der Schnittstelle von Agrarwissenschaften, Ingenieurswissenschaften und Künstlicher Intelligenz ausgebildet werden.“, betont Barbara Sturm.